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  • Cyber-Kriminologie - IGaK Berlin

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    Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie

    Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie

    Cyber-Kriminologie

    innovativ / aufklärend / zukunftsweisend

    Herausforderung an die moderne Kriminologie

    Das Internet und die Entwicklung virtueller Welten haben unsere Gesellschaft grundlegend verändert. Mit Leichtigkeit können wir uns nun über traditionelle Grenzen erheben und haben Zugang zu Materialien bzw. Informationen, von denen wir einst nicht zu träumen gewagt hätten. Mit solchen enormen Freiheiten geht naturgemäß auch eine hohe Verantwortung einher, denn der fahrlässige oder gar bewusst schädigende Umgang mit neuen Medien kann gravierende Folgeschäden hervorrufen. Wir brauchen eine hohe Alltagskompetenz im Umgang mit Internet und virtuellen Welten - und wir müssen so gut wie möglich sicherstellen, dass andere Mitglieder unserer Gesellschaft keinen Schaden durch den Missbrauch dieser machtvollen Technologie erleiden. Das eröffnet in der Konsequenz auch eine hohe Verantwortung für die moderne Kriminologie.

    Unsere Aufgabe - Cyber-Kriminologie

    Neue Formen von sozialer Abweichung, von Straftaten, von Opferwerdungen aber auch von sozialer und staatlicher Kontrolle entstehen und erfordern einen radikal neuen Ansatz der Kriminologie: Die Cyber-Kriminologie an unserem Institut erforscht daher die Ursachen, Zusammenhänge und Präventionsmöglichkeiten von Straftaten, die im virtuellen Raum geschehen und Auswirkungen auf die physische Realität haben. Dabei geht es uns ausdrücklich nicht um Computer-Forensik (die technische Beweissicherung von digitalen Spuren in Computersystemen), sondern um das Erkennen von kausalen Zusammenhängen, die eine Verbesserung des Schutzes vor Cybercrime ermöglichen.

    Unsere aktuellen Projekte

    Zu diesem Zweck hat IGaK seine bereits seit sechs Jahren bestehenden cyber-kriminologischen Projekte verstärkt und 2011 eine eigene Abteilung mit ausschließlich cyber-kriminologischen Aufgaben ins Leben gerufen. Die aktuellen Projekte unseres Instituts beinhalten z.B.

    Projekt Förderung von Medienkompetenz

    In der Nutzung digitaler Medien liegt die Zukunft unserer Jugend. Sie wird ihr gesamtes Erwachsenenleben sachkundig mit immer neuen Medien umgehen müssen, um mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung Schritt zu halten. Ohne verantwortungsvolle Begleitung und Anleitung ist sie den damit einhergehenden Gefahren nahezu schutzlos ausgeliefert. Ausprägungsformen wie Cyber-Bullying, Cyber-Stalking, Internetsucht usw. zeigen, dass der Umgang mit neuen Medien verantwortlich vermittelt werden muss. Derzeit geben wir unseren Jugendlichen jedoch im Elternhaus und in der Schule noch viel zu wenig Anleitung zum prosozialen Umgang mit digitalen Medien. In unserem seit Jahren beständig aktualisierten Seminar „Gefahren in medialen Lebenswelten Jugendlicher“ und in unserem 2010 erschienen Buch „Orte der Wirklichkeit“ zeigen wir daher Probleme und Lösungswege auf, damit die dringend benötigte Anleitung und Orientierung für unsere Jugendlichen umgesetzt werden kann.

    Social Engineering Projekt

    Bei der Darstellung von Cybercrime berichten die klassischen Medien vor allem über spektakulär erscheinende Einzelereignisse von Hackern, die ein vages Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung hervorrufen. Diese Angst wird u.a. von Sicherheitsunternehmen zur Werbung und von der Politik zur Durchsetzung neuer Gesetzesentwürfe genutzt. Doch neben den medial portraitierten Hacktivisten oder auch Internet-Betrügern tummeln sich zahlreiche weitere Individuen und Gruppierungen im Internet, die etwa dem Bereich der Organisierten Kriminalität, des Militärs, des Terrorismus oder der Industriespionage entstammen. Obwohl es häufig in Hollywood-Filmen so dargestellt wird, hat keine dieser Gruppen die fast magische Fähigkeit, ohne gründliche Vorbereitung blitzschnell in gut gesicherte Systeme einzudringen. Stattdessen ist das Mittel ihrer Wahl oft weit profaner. Sie nutzen das schwächste Glied des Informationszeitalters, um ihre Ziele zu erreichen – den Menschen am Computer. Mit Hilfe des Social Engineering werden User gezielt manipuliert, um sensible Daten weiterzugeben und so das Eindringen in fremde Computersysteme zu erleichtern. Diesem Phänomen widmet sich Robert Kahr in einem aktuellen Forschungsprojekt an unserem Institut.

    Projekt Kriminalität in virtuellen Welten

    Hinter dem Begriff Cybercrime verbirgt sich real eine enorme Vielfalt von kriminellen Methoden und mit enormer Geschwindigkeit kommen beständig neue Phänomene hinzu. Betrachtet man polizeilich angezeigte Straftaten in virtuellen Welten, so finden sich vor allem Meinungsäußerungsdelikte, Vermögensdelikte und Sexualdelikte. Unser Projekt analysiert die Vorgehensweisen und Konsequenzen dieser Deliktformen und sucht nach konkreten Schutzmöglichkeiten. Das hieraus resultierende Seminar von Thomas-Gabriel Rüdiger ordnet die Phänomene in einen gesellschaftlich-kriminologischen Kontext ein und erlaubt zahlreiche Hinweise für eine gelingende Prävention. Dabei werden auch aktuell heiß diskutierte Erscheinungsformen, wie etwa extremistische Äußerungen, Hacking und Cybergrooming thematisiert.

    Projekt Gewaltphantasien in nutzergenerierten Filmen zu Videospielen

    Auf Videoplattformen im Internet finden sich mitunter auffällig gewalttätige Videos zu Open-World-Computerspielen. Sie zeigen vom Spieler gezielt herbeigeführte virtuelle Verletzungen, Vergewaltigungen oder Tötungen, die unter großem Aufwand hergestellt wurden und nicht zum eigentlichen Spielziel führen. Diese nutzergenerierten und öffentlich platzierten Filme von virtuellen Zerstückelungen oder dem Drapieren von virtuellen Leichen dienen offenbar der Befriedigung ihrer Erzeuger. Sie scheinen auf gravierende und fortwährende Gewaltphantasien hinzudeuten, die eine Umsetzung dieser Phantasien in der Realität wahrscheinlicher machen könnten. Ziel unseres Projektes ist es, dieses Phänomen zu analysieren und die Bedeutung der Videos als mögliche Warnsignale für Gewalttaten in der physischen Realität zu analysieren. Als hilfreich erweisen sich dabei die bereits geleisteten Vorarbeiten zu strafrechtlich relevanten Handlungen in virtuellen Welten, sowie unsere Erkenntnisse zu Gewaltphantasien. Auch unser Seminar und die begleitende Buchpublikation „Gewaltphantasien“ erlauben tiefere Einblicke.

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